EDV-Inventarisierung in den Salzburger Regionalmuseen

Von der Karteikarte zur Online-Kulturgüterdatenbank

Museen haben einen Bildungsauftrag. Ihnen obliegt u.a. die Dokumentation der Kulturgüter, deren Bewahrung und die Weitergabe des Wissens an die kommenden Generationen. 

 „Sammeln – Bewahren – Forschen – Ausstellen – Vermitteln“ sind die grundlegenden Aufgaben eines Museums. Dazu gehört die professionelle Dokumentation der Sammlungsbestände. Der internationale Museumsrat ICOM erläutert dazu in den ethischen Richtlinien unter 2.20: „… Museumssammlungen sollen nach allgemein anerkannten professionellen Standards dokumentiert werden. Diese Dokumentation soll eine vollständige Kennzeichnung und Beschreibung jedes Stückes beinhalten, über sein Umfeld, seine Herkunft, seinen Zustand, seine Behandlung sowie seinen gegenwärtigen Standort Auskunft geben. Diese Sammlungsdaten sollen sicher verwahrt und so katalogisiert werden, dass ein Zugriff durch das Museumspersonal und andere Berechtigte gewährleistet ist.“ 

Bereits in den 1970er Jahren wurde in den Salzburger Regionalmuseen begonnen, mittels Karteikarten einheitliche Grundlagen für die Inventarisierung der Sammlungsbestände zu schaffen. Zudem wurden – und werden seither – sogenannte Eingangsbücher geführt, in denen alle Sammlungszugänge in Rubriken einzutragen sind.  

In den späten 1980er Jahren lösten elektronische Inventarisierungshilfen die Karteikarten schrittweise ab und gegen Ende der 1990er Jahre entwickelte man mit OPAL32/MV ein eigenes Computerprogramm zur Inventarisierung. Das Windows-basierte Datenbankprogramm OPAL32/MV wurde speziell für die Bedürfnisse der Salzburger Regionalmuseen entwickelt und wird stetig weiterentwickelt. Ziel ist die flächendeckende Dokumentation der Kulturgüter in den regionalen Sammlungsbeständen und die Erstellung eines digitalen Inventars. Um diese digitale Datenbank – welche aus Sicherheitsgründen zentral gespeichert wird – zu betreuen, steht den Regionalmuseen seit 2006 mit Dr.in Hemma Ebner eine ausgebildete Kunsthistorikerin zur Seite.

Umstellung auf „MuseumPlus“

Die im Zuständigkeitsbereich der Salzburger Volkskultur liegenden Museen verwenden eine einheitliche Software. Aktuell sind rund 154.000 Objekte inventarisiert. 2023 starteten die Arbeiten für die Implementierung einer modernen, kompatiblen und webbasierten Inventarisierungssoftware-Lösung, die das bisherige System (OPAL32/MV) ablösen wird. Die Migration der Daten in das neue System „MuseumPlus“ soll bis zum Sommer 2024 abgeschlossen sein. Das Referat Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen veranstaltet gemeinsam mit dem Landesverband Salzburger Museen und Sammlungen regelmäßig kostenlose Softwareschulungen für Anfänger und Fortgeschrittene. Updates, Schulungen zu Spezialfragen und temporäre Hilfe vor Ort sind kostenlos.

Die EDV-Inventarisierung in den Salzburger Regionalmuseen bzw. die Betreuung eines gemeinsamen Inventarisierungsprogramms ist ein Langzeitprojekt des Landes Salzburg, Referat 2/03, Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen in Kooperation mit dem Forum Salzburger Volkskultur und dem Landesverband Salzburger Museen und Sammlungen und wird aus Fördermitteln des Landes Salzburg finanziert.


Kulturgüterdatenbank

Kulturschätze virtuell erleben

Um einzelne, besondere Objekte einem breiteren Publikum virtuell zugänglich zu machen, ist seit längerer Zeit eine Online-Kulturgüterdatenbank der Salzburger Regionalmuseen im Aufbau begriffen.

Dazu wählen die Museen ansprechende Objekte aus, die das Haus, den Sammlungsbestand gut präsentieren, in besonderer Weise die lokale Geschichte darstellen oder aus volkskundlicher Sicht interessant sind.

2013 wurde auf Grundlage des Inventarisierungs- und Museumsverwaltungsprogramms OPAL32/MV mit der Kulturgüterdatenbank der Salzburger Regionalmuseen gestartet, die auf der Website von OPAL32/MV abrufbar ist. Bereits Ende 2017 wurde eine Kooperation mit Salzburg Geschichte Kultur geschlossen, wo erste Objekte online gestellt sind. Eine zeitgemäße Überarbeitung der vorhandenen Kuturgüterdatenbank wurde mit der Universität für Weiterbildung Krems und mindfactor solutions eU umgesetzt und 2022 fertiggestellt. Der neue digitale Schauraum der Salzburger Regionalmuseen wird kontinuierlich erweitert und ist unter www.salzburgerregionalmuseen.at frei zugänglich. Weitere Zusammenarbeiten mit Kulturpool sowie mit europeana sind angedacht.


Kontakt

Generelle Zuständigkeit:
Land Salzburg, Abteilung 2 Kultur, Bildung, Gesellschaft und Sport
Referat 2/03 Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen
Mag.a Monika Brunner-Gaurek
Tel.: +43/662/8042-3064
E-Mail: monika.brunner@salzburg.gv.at

Fragen zur Bedienung des Programms, Schulungen sowie Hilfestellung im Museum:
Dr.in Hemma Ebner
Tel.: +43/650/3512305
E-Mail: hemma.ebner@aon.at oder hemma.ebner@salzburg.gv.at

Vlad Cotuna, BA
E-Mail: vlad.cotuna@salzburg.gv.at

Technische Zuständigkeit:
BITSERV - www.bitserv.at
Mag. Manfred Baumann
Tel.: +43/7242/72066, Fax: +43/7242/720663
E-Mail: m.baumann@sgs.at